durcheinander
Es war das erste Mal, dass ich selbst zu Gast bei mir war. Auf der Bettcouch schlief ich schlecht. Das leichte Nesselrollo hielt die Morgendämmerung nicht zurück. Schlagartig wurde ich wach. Lisa im Kopf. Obwohl ich als Tollpatsch verschrien bin, wuchsen mir Katzenpfoten, so leise schlich ich zur Schlafzimmertür. Ich überflog förmlich die Holzdielen. Nicht das leiseste Knarren war zu hören. Meine Schlafzimmertür war geschlossen. Ich drückte vorsichtig die Klinke herunter und öffnete sie einen Spalt breit. Lisa lag ausgestreckt auf dem Rücken. Ihr Gesicht war unter der Decke verschwunden, nur ein Arm hing seitlich aus dem Bett. Die Hand entspannt geöffnet. Lisa, sprach ich sie an. Lisa. Aber sie rührte sich nicht. Sie schlief tief und fest. Ich beneidete sie.
Ich wusste nicht was ich tun sollte, kam mir in meiner eigenen Wohnung fremd vor. Wieder ins Bett? Badezimmer? Frühstück machen? Brötchen holen? Ich konnte mich nicht entscheiden. Mich trieb die Unentschiedenheit wieder ins Bett. Ich bin gewohnt alleine zu leben.
Ich nahm die Gestalt als flüchtigen Schatten wahr. Es dauerte eine Sekunde bis ich begriff, dass es Lisa war. Mein Gott, hast du mich erschreckt. Ich fuhr entsetzt hoch. Ich musste wohl wieder eingeschlafen sein und pulte mich jetzt aus den Kissen. Matsch im Kopf.
Der Kuchen vom Vortag stand immer noch auf dem Tisch. Lisa hatte ihn nicht angerührt. Er sah noch trockener aus, als er sicherlich sowieso schon war. Der Sonntag ist mein heiliger Tag. Niemand darf ihn störend. Doch jetzt war alles anders. Lisa saß am Tisch und heulte schon wieder, während ich Kaffee kochte und nach etwas Essbaren suchte. Ich hatte nicht eingekauft. Aber Lisa hatte keinen Hunger, und ich war mit dem dampfenden Milchkaffee zufrieden.
Seltsamerweise verlief der Tag dann unkompliziert. Lisa verzog sich ins Schlafzimmer mit einer weiteren Klopapierrolle. Ich vertrödelte den Tag, wie ich es gewohnt war. Abends tranken wir meinen Rotweinvorrat auf und Lisa weinte, schnäuzte, erzählte von Hans und wieder von Hans und noch einmal von Hans. Ich weiß nicht, wie viel Wein ich trank, um dieses Elend zu ertragen. Später fragte sie, ob sie noch bleiben könne. Als ich bleiernd im Gästebett verschwand, kam sie, und umarmte mich mit ihrem ganzen Gewicht, dass ich kaum atmen konnte. Danke, flüsterte sie. Und dann, wenn ich es mir recht überlege, hat die ganze Sache eine gute Seite. Es ist das erste Mal, dass ich mich frei fühle. Komisch nicht? Vielleicht kam das vom Rotwein.
Ich wusste nicht was ich tun sollte, kam mir in meiner eigenen Wohnung fremd vor. Wieder ins Bett? Badezimmer? Frühstück machen? Brötchen holen? Ich konnte mich nicht entscheiden. Mich trieb die Unentschiedenheit wieder ins Bett. Ich bin gewohnt alleine zu leben.
Ich nahm die Gestalt als flüchtigen Schatten wahr. Es dauerte eine Sekunde bis ich begriff, dass es Lisa war. Mein Gott, hast du mich erschreckt. Ich fuhr entsetzt hoch. Ich musste wohl wieder eingeschlafen sein und pulte mich jetzt aus den Kissen. Matsch im Kopf.
Der Kuchen vom Vortag stand immer noch auf dem Tisch. Lisa hatte ihn nicht angerührt. Er sah noch trockener aus, als er sicherlich sowieso schon war. Der Sonntag ist mein heiliger Tag. Niemand darf ihn störend. Doch jetzt war alles anders. Lisa saß am Tisch und heulte schon wieder, während ich Kaffee kochte und nach etwas Essbaren suchte. Ich hatte nicht eingekauft. Aber Lisa hatte keinen Hunger, und ich war mit dem dampfenden Milchkaffee zufrieden.
Seltsamerweise verlief der Tag dann unkompliziert. Lisa verzog sich ins Schlafzimmer mit einer weiteren Klopapierrolle. Ich vertrödelte den Tag, wie ich es gewohnt war. Abends tranken wir meinen Rotweinvorrat auf und Lisa weinte, schnäuzte, erzählte von Hans und wieder von Hans und noch einmal von Hans. Ich weiß nicht, wie viel Wein ich trank, um dieses Elend zu ertragen. Später fragte sie, ob sie noch bleiben könne. Als ich bleiernd im Gästebett verschwand, kam sie, und umarmte mich mit ihrem ganzen Gewicht, dass ich kaum atmen konnte. Danke, flüsterte sie. Und dann, wenn ich es mir recht überlege, hat die ganze Sache eine gute Seite. Es ist das erste Mal, dass ich mich frei fühle. Komisch nicht? Vielleicht kam das vom Rotwein.
Amarille - 24. Jun, 20:25